Schulgärten stehen und fallen damit, ob sich genügend Erwachsene finden, dieses Projekt zu begleiten. Es kann also vorkommen, dass mit Enthusiasmus ein Garten von Eltern initiiert wird, der dann, wenn deren Kinder die Schule verlassen, verwildert. Daher ist es erst einmal wichtig, das Projekt in der Lehrerschaft zu etablieren und zuzusehen, dass er langfristig als Projekt der Schule installiert wird und sozusagen eine Visitenkarte der Schule wird. Ich habe etwa erlebt, dass ein Schrebergarten zum Schulgarten wurde ... und das war wirklich ganz nett. Das Problem ist die Pflege - und dazu muss Zeit freigeschlagen werden. Auch die Ferienmonate müssen dabei abgedeckt werden. Mit anderen Worten: Hier muss ein verlässlicher und kundiger Mensch den Hut aufhaben, sonst wird der Lernerfolg zum Frust. Unter allen Umständen müssen Pflanzen ausgewählt werden, mit denen Kinder sichtbaren Erfolg haben. So schwer ist das nicht, aber etwa besonders interessante Vegetationsperioden von Gemüsen oder Obst sollten in Zeiten fallen, in denen die Kids ihre Bemühungen belohnt sehen. Nur das hält die Lust am Gärtnern wach bzw. kann sie entfachen.
Rosen müssen meines Erachtens nicht alleine nach ihren praktischen Nutzwerten ausgesucht werden - etwa hinsichtlich Hagebuttenbildung oder Insektenfreundlichkeit. Ich denke mit einigen Alten Rosen lässt sich die Brücke in die Vergangenheit schlagen (so in etwa: Urururoma hatte diese vielleicht im Brautstrauß). Märchen können aufgegriffen werden (Schneeweißchen & Rosenrot/Dornröschen); der Liedklassiker "Sah ein Knab' ein Röslein stehen" braucht eine Wildrose - dieser Faden lässt sich weiter spinnen, auch durch Rosen, die bestimmte Namen haben ('Gebrüder Grimm' oder 'Pinocchio' ... und warum nicht auch 'Bounty' oder 'Vulcano' ...) Rosen mit lokalem Bezug wären Pflicht (etwa Städtenamen oder Sorten aus der Region) und ich würde zusehen, die Vielfalt der Rosen irgendwie abzubilden - Wuchsform, Blütenform, Hagebutten etc. Auf jeden Fall muss die Auswahl der Sorten/Arten krisenfest sein, um Pflanzenschutz mit chemischen Mitteln bzw. Misserfolge durch Pilzbefall auszuschließen.
Hier ist Andreas Barlage am Werke. Der veröffentlichte Name ist nicht nur eine Hommage an eine meiner Lieblingsrosen, sondern auch ein Leitbegriff der mir für mein Leben wichtig ist. Übersetzt werden kann er mit „Mitgefühl“.
|